Die auffällig gestreiften, kugeligen Kartoffelkäfer breiten sich dieses Jahr auf vielen Kartoffeläckern im Schweizer Mittelland aus. Der milde Winter und das trockene und warme Wetter begünstigen den Kartoffelkäfer, der ursprünglich aus Zentralmexiko stammt und heute weltweit verbreitet ist. In Europa wurde er ab 1877 nachgewiesen, in der Schweiz ab 1937. Auf den Meldeplattformen StadtWildTiere und Wilde Nachbarn werden ab und zu Kartoffelkäfer gemeldet. Die kugeligen, ca. 1 cm grossen Käfer aus der Familie der Blattkäfer (Chrysomelidae) weisen mit ihren gelben und schwarzen Streifen und den Punkten auf dem Rückenschild eine charakteristische Färbung auf und sind kaum zu verwechseln. © Christine Moor / stadtwildtiere.ch Der Kartoffelkäfer ist anhand seines charakteristischen Aussehens gut zu erkennen. Herkunft aus Zentralmexiko Der Kartoffelkäfer stammt ursprünglich aus Zentralmexiko. Da im 19. Jahrhundert eine besonders grosse Ansammlung dieser Tiere im US-Bundesstaat Colorado festgestellt wurde, nahm man an, dass dies der Herkunftsort des Käfers sei und man gab ihm seinen bis heute im englischsprachigen Raum gültigen Artnamen Colorado potato beetle, zu deutsch „Colorado-Kartoffelkäfer“. Heute ist der Käfer weltweit verbreitet. In Europa wurde er ab 1877 nachgewiesen, in der Schweiz ab 1937. © Sandra Gloor / stadtwildtiere.ch Eine Kartoffelpflanze, die von Kartoffelkäferlarven befallen ist. © Sandra Gloor / stadtwildtiere.ch Die Eier des Kartoffelkäfers sind an Blattunterseiten befestigt. © Sandra Gloor / stadtwildtiere.ch Zwei Kartoffelkäferlarven Kartoffelkäferbefall 2023 Gefürchtet ist der Käfer vor allem auf Kartoffelfeldern, wo er früher ganze Ernten vernichten konnte. Auch heute gehört er zu den wichtigsten Schädlingen auf Kartoffelfeldern und er wird bei stärkerem Befall meist mit Pestiziden bekämpft. Der Käfer überwintert im Boden, er profitiert demzufolge von warmen Wintern. Das warme, trockene Wetter begünstigt den Kartoffelkäfer zusätzlich und er breitet sich aktuell vielerorts im Mittelland aus. Bei uns hat der Kartoffelkäfer keine natürlichen Feinde und kann sich deshalb ungehindert vermehren, wenn nichts gegen ihn unternommen wird. Eine schonende, wirksame, aber arbeitsintensive Bekämpfungsart kann vor allem auf kleineren Äckern angewendet werden, aktuell beispielsweise auf dem Kartoffelfeld der Anbaugemeinschaft Dunkelhölzli in der Stadt Zürich: die Käfer und Larven werden von Hand eingesammelt und anschliessend getötet. © Sandra Gloor / stadtwildtiere.ch Kartoffelacker der Anbaugemeinschaft Dunkelhölzli am Stadtrand der Stadt Zürich