Bild © Miriam Jakob / stadtwildtiere.ch BiologieMensch & TierTippsGalerieKarte Biologie Ausschließlich nachtaktiv, baut kugeliges Nest aus Laub, Moos und Rindenteilen oder lebt in Höhlen, auch in Nistkästen, Scheunen oder Waldhütten. Bei Störung recht geräuschvolle Lautäußerungen. Der Siebenschläfer verbringt den Großteil seines Lebens auf Bäumen. Ernährt sich von pflanzlicher Kost (Obst, Beeren, Samen, Blätter- und Blütenknospen und Pilzen ), aber auch von Insekten, Schnecken und Jungvögeln. Fortpflanzungszeit Mai – August, 5 – 7 Junge nach einer Tragzeit von ungefähr 30 Tagen in einem einzigen Wurf pro Jahr. Junge nach 7 Wochen selbstständig. Ab Herbst oft in Nistkästen, verlässt diese aber wieder für den Winterschlaf, der mindestens bis Mai dauert. Das Höchstalter wird auf 9 Jahre geschätzt. Verbreitung Der Siebenschläfer ist in der Schweiz unterhalb von 1500 m weit verbreitet und so fast überall zu finden. Erkennungsmerkmale Auffällig buschiger Schwanz, große Augen und abgerundete Ohren. Rücken graubraun, Bauch silbergrau. Gehört zu Schläfer Masse Kopf-Rumpf-Länge 13 – 19 cm, Schwanz 11 – 15 cm, Gewicht 80 – 120 g. Ähnliche Arten Sowohl der Garten- als auch der Baumschläfer und die Haselmaus sind verwandte Arten des Siebenschläfers. Der Gartenschläfer ist in den Alpen, sowie im Jura verbreitet. Die Verbreitung des Baumschläfers beschränkt sich auf das östliche Engadin. Die Haselmaus ist die kleinste Vertreterin der Bilche; sie kommt in der ganzen Schweiz vor, in einigen Regionen ist die Verbreitung jedoch lückenhaft. Gefährdungsgrad nicht gefährdet Aktivitätszeit Winterschlaf Oktober – Mai versteckt in Erdboden, natürlichen Höhlen oder Häusern. Lebensraum Laubmischwälder, auch Obstgärten, Parkanlagen, Gärten und dichte Hecken. Bevorzugt Gelände mit dichtem Gebüsch und Grasbewuchs. Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen. Mensch & Tier Gefahren Zerstörung des Lebensraums: Abnahme von alten oder toten Bäumen und damit von natürlichen Baumhöhlen in unseren Wäldern. Fressfeinde: Gefahr droht dem Siebenschläfer im Siedlungsgebiet von Steinmarder und Hauskatze, im Wald von Baummarder und Waldkauz. Fördermaßnahmen Schutz des Lebensraums Im Siedlungsbereich kommt der Siebenschläfer vor allem in Randgebieten in der Nähe von Wald vor. Der Schläfer nutzt natürlicherweise Baumhöhlen als Tagesschlaf- und Aufzuchtplätze, er verschmäht aber auch aufgehängte Vogelnistkästen nicht. Daher sollten alte Bäume mit Baumhöhlen stehen gelassen werden. Nahrung liefern ihm Buchen und Eichen, Hecken aus Wildsträuchern sowie Streuobstwiesen. Lebensraumgestaltung in der eigenen Umgebung Gestalten Sie Ihren Garten nischenreich und setzen Sie sich dafür ein, dass die Wohnumgebung Ihrer Siedlung mit einheimischen Blumen, Sträuchern und Bäumen bepflanzt wird. Konflikte zwischen Siebenschläfer und Mensch Während ihrer aktiven Zeit vom Mai bis September nisten sich Siebenschläfer immer wieder in Dachböden ein und können nachts einen ziemlichen Lärm (poltern, quieken, schreien) veranstalten. Als Nager knabbern sie gerne Isolationsmaterial oder Holz an. Sie bedienen sich auch mal an herumstehenden Nahrungsmitteln wie z.B. Obst. Weitere Anzeichen ihrer Anwesenheit sind der bohnenförmige Kot oder ausgepolsterte Nestmulden. Es gibt zwei Handlungsmöglichkeiten: Man toleriert die kleinen Mitbewohner. Man vertreibt die kleinen Nervensägen. Wenden Sie sich an einen spezialisierten Dachdecker. Bevor die Öffnungen dicht gemacht werden, muss sichergestellt werden, dass die Tiere sich nicht mehr im Gebäude befinden. Beobachtungstipps In Baumwipfeln und Gebäuden zuhause Siebenschläfer verschlafen den Tag und sind nachtaktiv. Ihr Aktivitätsbereich befindet sich über dem Boden in Baumwipfeln und Büschen. Siebenschläfern, die in Gebäuden leben, kann man nachts auflauern. Meist kündigen sie ihr Auftauchen durch Lärm an. Dann kann man versuchen, sie im Licht einer Taschenlampe zu beobachten. Siebenschläfer können recht zutraulich werden. Aber Vorsicht, fassen Sie die Tiere nicht an, sie beißen gerne! Siebenschläfer können auch über ihren Kot nachgewiesen werden. Der Kot hat die Form von 1 bis 2 cm großen Böhnchen. Er ist deutlich größer als Mäusekot. © Fabio Bontadina / swild Siebenschläfer schlafen manchmal auch in Nistboxen, die ursprünglich für Vögel aufgehängt wurden. Dabei kann es vorkommen, dass Siebenschläfer Vogeleier oder Jungvögel fressen. © Kathi Märki / swild.ch Dieser Siebenschläfer hat sich in den Waben von Honigbienen eingenistet. © Fabio Bontadina / swild Der Gartenschläfer, ein naher Verwandter des Siebenschläfers, hat eine schöne Gesichtsmaske. Er kommt in höheren Lagen (Jura, Voralpen) vor. Im Wildnispark Langenberg kann man die Siebenschläfer im "Müsli-Hüsli" besuchen. Und auch im Tierpark Goldau sind die kleinen Bilche anzutreffen. Spuren Siebenschläfertrittsiegel zeigen im Vorderfuß vier und im Hinterfuß fünf Zehen. Die Zehen sind kurz und die „gnubbeligen“ Zehenspitzen sind im Abdruck rundlich bzw. leicht längsoval. Im Hinterfuß sind Zeige- bis Ringfinger fast parallel ausgerichtet. Im Vorderfußtrittsiegel drücken sich die Zehenspitzen von Zeigefinger und kleinem Finger über der Oberkante des größeren Ballens in der Mitte ab. Dieser größere Ballen in der Mitte besteht im Vorderfuß aus sechs einzelnen runden Ballen, die wie ein umgedrehtes Hufeisen angeordnet sind. Die kurzen Krallenabdrücke sind oft nicht zu sehen. Die Trittsiegel von Siebenschläfern sind mit denen von Baumschläfern und Gartenschläfern zu verwechseln. © Andreas Wenger Siebenschläfer Hinterfüße im Tintenabdruck. © Stefanie Argow Siebenschläfer. Viele Spuren im Staub auf Dachboden. Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.