Bild © Kathi Märki / stadtwildtiere.ch BiologieMensch & TierTippsGalerieKarte Biologie Das Große Ochsenauge lebt auf feuchten bis trockenen, mäßig intensiv genutzten Wiesen, in lichtem Wald, an Waldrändern und Krautsäumen. Eher standorttreu, fliegt beinah an jedem Waldrand, in fast jeder Waldlichtung und in vielen landwirtschaftlich genutzten Gebieten. Auch innerhalb des Siedlungsgebiets, sofern entsprechende Lebensräume vorhanden sind. Eiablage an Raupenfutterpflanzen oder an dürrem Gras in Bodennähe. Raupenentwicklung an verschiedenen Gras- und Seggenarten (Aufrechter Trespe, Fiederzwenke, Rotem Schwingel). Verpuppung in Bodennähe an Pflanzenstängeln. Falter besuchen gerne violette und lilafarbene Korbblütler wie Witwenblumen, Skabiosen, Flockenblumen und Disteln. Verbreitung Häufig an Waldrändern und auf Wiesen, eher in Siedlungsrandgebieten. Erkennungsmerkmale Mittelgroß, Grundfarbe dunkelbraun. Vorderflügel beidseits mit einem unterschiedlich großen orangebraunen Fleck, der mit einem schwarz-weißen Augenfleck besetzt ist. Vorderflügelunterseite mehrheitlich orangebraun. Gehört zu Tagfalter Masse Flügelspannweite ca. 45 mm Gefährdungsgrad Nicht gefährdet Aktivitätszeit Ende Juni – Anfang Oktober. Eine Generation pro Jahr. Überwinterung als Raupe. Lebensraum Pärke, Waldränder, Gewässer, Wiesen. Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen. Mensch & Tier Gefahren Eier weggemäht: Das Schmetterlingsweibchen legt die Eier in frisch gemähten Wiesen ab, indem es die Eier einzeln an stehengebliebene Grasreste nahe des Bodens klebt oder sie einfach fallen lässt. Intensives Mähen, Vertikutieren oder Düngen kann die Eier zerstören und somit dieser Schmetterlingsart Schaden zufügen. Gärten ohne Nahrung: Gärten, die hauptsächlich aus sterilem Rasengrün, Kirschlorbeer- oder Thujahecken und exotischen Zierpflanzen bestehen, sind für unsere Schmetterlinge wertlos, manchmal sogar giftig, und bieten den Raupen keine Lebensgrundlage. Invasive Neophyten und gebietsfremde Pflanzenarten: Diese bieten den Schmetterlingen wenig bis keinen Nektar und auch den Raupen keine Nahrungsgrundlage. Sommerflieder, der die Schmetterlinge durch seinen betörenden Geruch anlockt, kann sich negativ auf die Schmetterlingspopulationen auswirken, da er den Raupen keine Nahrung bietet und diese folglich auf dem Sommerflieder verhungern. Intensivierung der Landwirtschaft: In einer intensiven Landwirtschaft, finden Wildblumenwiesen und Hecken aus einheimischen Sträuchern nur noch selten einen Platz. Diese Veränderungen wirken sich negativ auf die Schmetterlingsbestände allgemein aus. Fördermaßnahmen Um das Große Ochsenauge zu fördern, ist ein Naturgarten mit vielen Süßgräsern und violetten Blumen die richtige Wahl. Die Raupen können sich von verschiedenen Süßgräsern wie der Aufrechten Trespe, dem Schaf-Schwingel und dem Wiesen-Rispengras ernähren. Die Falter saugen den Nektar vieler verschiedener Pflanzen, wobei violette Blüten bevorzugt werden. So sind beispielsweise Kratzdistel-Arten, Flockenblume, Dost, Ringelblume, Schafgarbe, Brombeere, Weiß-Klee, Rot-Klee, Glocken-Heide, Tauben-Skabiose, Sandköpfchen, Thymian, Margerite, Rainfarn, Teufelsabbiss und Baldrian beim Großen Ochsenauge beliebt. Viele Möglichkeiten führen zum Schmetterlingsparadies Sie brauchen keinen eigenen Garten, um etwas Gutes für die Schmetterlinge zu tun. Wohnen Sie in einer Genossenschaft oder besitzt Ihr Wohngebäude eine Grünanlage? Setzen Sie sich dafür ein, dass der Grünbereich naturnahe bewirtschaftet wird. Dazu zählen das Pflanzen von einheimischen Wildpflanzen, das Ersetzen von Rasenflächen durch artenreiche Wiesenflächen, das Stehenlassen von Blumeninseln, seltenes und gestaffeltes Mähen, sowie der Verzicht auf Pestizide und Herbizide. © Kevin Vega / stadtwildtiere.ch Das Große Ochsenauge ist nicht sehr wählerisch: Die Raupe benötigt Süßgräser, die Falter bevorzugen violette Blumen wie Flockenblumen und können auch im Siedlungsraum beobachtet werden. Beobachtungstipps Haarige Raupen Die schlüpfenden Raupen sind zunächst tagaktiv. Man findet sie ab September und nach der Überwinterung bis in den Mai. Die Überwinterung findet als junge Raupe statt. Sie verpuppen sich knapp über dem Boden in einer gelblich-grünen bis purpurroten Puppe an einem trockenen Stängel. Falter mit Augen auf den Flügeln Die erst etwas unscheinbar braun wirkenden Falter haben bei näherer Betrachtung einen sehr schönen Farbverlauf von gelb zu braun rund um das auffällige „Auge“ auf dem Flügel. Bei Männchen ist der Punkt etwas kleiner als bei den Weibchen. Man kann das Große Ochsenauge gut auf lilafarbenen Korbblütlern wie Witwenblumen, Skabiosen, Flockenblumen und Disteln beobachten. © Gilles San Martin / WikiCommons Die Raupe des Großen Ochsenauges benötigt Gräser als Nahrungspflanze und überwintert als Raupe.