Apollofalter
Parnassius apollo

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Apollofalter auf violetter Blüte
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Beim Apollofalter handelt es sich um einen standorttreuen Falter, der das ganze Jahr über im gleichen Gebiet anzutreffen ist. Die Überwinterung gelingt ihm durch seine robusten Eier, die er einzeln an Nahrungspflanzen oder direkt am Felsen ablegt. Ab März schlüpfen dann die Raupen, welche sich von weißer Fetthenne (Sedum album) ernähren. Sie verpuppen sich ab Mai in Bodennähe. Im Juli fliegen dann die Falter aus. Diese besuchen Blüten von verschiedenen Pflanzen wie etwa Disteln oder Flockenblumen auf der Suche nach Nektar.

Verbreitung

Früher verbreitet in Alpen und Mittelgebirge, heute nur noch an wenigen Orten.

Erkennungsmerkmale

Großer Falter mit heller Grundfärbung und vielen schwarzen Flecken auf den Vorderflügeln. Auf den Hinterflügeln befinden sich rot gefärbte Augenflecken mit weißen Punkten darin.

Gehört zu
Masse

Flügelspannweite bis ca. 88 mm

Ähnliche Arten

Der Apollofalter ist dem Alpenapollo (Parnassius phoebus) sehr ähnlich. Unterscheiden kann man die Schmetterlinge an ihren Fühlern. So sind diese beim Apollo einfarbig mit schwarzem Ende, beim Alpenapollo hingegen weiß schwarz geringelt.

Gefährdungsgrad

Gefährdet bis stark gefährdet

Aktivitätszeit

Falter: Juli und August, Raupen ab März

Lebensraum

Offene, warme, besonnte Felslebensräume mit Magerrasen und ausreichend Nahrungspflanzen für ihre Raupen.

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Gefahren
  • Zunehmende Verbuschung: Die Raupenfutterpflanzen sind Pionierpflanzen, sprich sie leben in konkurrenzarmer offener und stark besonnter felsiger Landschaft. Mit der Zeit werden solche Gebiete von immer mehr Pflanzen besiedelt und Verbuschen. Die Futterpflanzen befinden sich nun in schattiger Umgebung und besitzen einen höheren Wassergehalt. Beides, die fehlende Wärme und die veränderte Nahrung, führt zu einer höheren Sterblichkeit bei den Raupen. Weidende Schafe können diesen Prozess der Verbuschung durch das Fressen junger, aufkommenden Pflanzen verhindern. Durch den Rückgang von Wanderschäferei fehlt diese Pflege aber und immer mehr offene Flächen wachsen zu.
  • Steinbruchhalden: Fortgeschrittene Technologie und neue Techniken im Gesteinsabbau lassen die Steinbruchhalden als Lebensraum für die Schmetterlinge immer mehr verschwinden. Heutzutage werden auch tiefere Schichten der Steinbruchhalden effizient genutzt. Dadurch findet ein Zuschütten der Halden mit geeignetem Material immer seltener statt.
  • Intensivierung der Landwirtschaft: In einer intensiven Landwirtschaft finden Wildblumenwiesen und Hecken aus einheimischen Sträuchern nur noch selten einen Platz. Das Verschwinden von solchen vielfältigen Elementen in der Landschaft und mit ihm das Fehlen eines Angebots an Blüten und Futterpflanzen wirken sich negativ auf die Schmetterlingsbestände aus. Der Einsatz von Insektiziden tötet nicht nur gezielt Schädlinge in der Landwirtschaft, sondern sorgt für einen flächendeckenden Rückgang der Schmetterlingsraupen.
  • Störung durch Menschen​​​​​​​: Da der Apollofalter sehr standortstreu ist, konnten sich in den isolierten Populationen schnell viele optisch unterschiedliche Unterarten bilden. Dies machte die Falter zu einem spannenden Sammelobjekt für den Mensch und hatte einen rapiden Rückgang der Art zur Folge.
Fördermaßnahmen

Offene Flächen sind für den Apollo unentbehrlich. Durch Beweidung (erst ab der Verpuppung des Falters) von Schafherden und die Pflege von offenen Flächen kann die Verbuschung verhindert werden. Um die isolierten Populationen zu verbinden, dienen freigestellte Felsen als Navigation für Falter auf der Suche nach neuem Lebensraum. Weiter können die Raupenfutterpflanzen (Große Fetthenne, Milder Mauerpfeffer sowie Weißer Mauerpfeffer) und die Nektarquellen (Witwenblume und Disteln) gefördert werden. Der Einsatz von Insektiziden sollte vermieden werden.

Beobachtungstipps

Achtung giftig

Die Raupen des Apollofalters sind kurz behaart und haben eine schwarze Grundfarbe. Als ausgewachsene Raupen bilden sich zwei Längslinien aus orangen Punkten auf beiden Seiten der Raupe. Diese signalisieren Fressfeinden ihre Giftigkeit. Im typischen Lebensraum des Apollos auf Futterpflanzen wie der Großen Fetthenne kann man die Raupen ab März mit etwas Glück finden. Wer im Herbst oder Winter ein kleines weißes körniges Ei an einer Sedum Art findet, kann sich auf Raupen unter anderem des Apollos im nächsten Frühjahr freuen.

Standorttreue Falter

Der standorttreue Falter ist nur bei Sonnenschein zwischen Juli und August anzutreffen. Er lebt in besonnter felsiger Umgebung. Futterpflanzen für die Raupen sollten stets in der Nähe sein sowie ausreichend Nektarpflanzen für die Schmetterlinge. Geduldige Naturfreunde können den seltenen Falter auf Korbblütlern wie Disteln und Flockenblumen bei der Nahrungssuche beobachten. Häufig entdeckt man den Falter aber auch mit weit aufgespannten Flügeln an besonnenen Stellen beim Sonnenbaden.

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